Vision


- Januar 2007 -

Der Traum von Gestern - sicher und bequem war er - existiert nicht mehr. Die Nacht entlässt mich mit unverdautem Ärger. Ich muss raus, für mich sein. Sonst kann ich mich nicht mehr lang beherrschen. Der Wind tut gut. Bewegung tut gut. Ich suche ein Cafe an diesem Ort, der vielleicht meiner werden soll.
Genüsslich schlürfe ich die herbe Wärme von Milchkaffee und beobachte die Gäste der Bäckerei. Ein Mann - er sieht suspekt aus - zieht sich an. Ein Mädchen, seine Tochter, kommt auf ihn zu. Ich bin angespannt. Dann die Erleichterung - puh - der suspekte Mann widmet sich liebevoll seinem Kind. Alles ist wieder gut. Verwundert schaue ich in die leere Schublade.
Satt und warm schlendere ich zurück. Der Wind nimmt mich in seine nasskalten Arme und er darf es. Auf einmal sin da Bäume, Zweige, Muster, Geflecht. Birken wispern: Komm her, komm und schau und fühl. Erde und Himmel treffen sich. Ich höre: Willkommen, hier.